Ich bin dankbar dass sie an unsere Grundwerte glauben und auf Frieden hoffen. Alles andere wäre fatal.

Kübra Gümüsay, Die Zeit:

„Was nicht verstanden wird, ist: Viele dieser Jugendlichen glauben an Menschenrechte und an unser Grundgesetz. An die Würde des Menschen. Deshalb gehen sie auf die Straße. Die dürfen wir nicht verlieren“, sagt Sarah*. Sie ist Lehrerin an einem Gymnasium und unterrichtet täglich Jugendliche. „Wenn sie für einen Waffenstillstand demonstrieren, wird ihnen unterstellt, Hamas-Sympathisanten oder Antisemiten zu sein. Sie werden über einen Kamm geschoren. Und der politische Diskurs darüber fühlt sich an wie ein ›Heul leise!‹. An den Schulen gibt es keinen Raum, in dem sie ihre Gedanken und Gefühle für sich sortieren können, ohne dass sie beurteilt und bewertet werden. Auf den Demonstrationen erleben sie, dass sie in ihrer Trauer und ihrem Mitgefühl nicht alleine sind. Das kann heilsam sein.“ Sie seufzt und sagt: „Ich bin trotz allem dankbar, dass sie an unsere Grundwerte glauben und auf Frieden hoffen. Alles andere wäre fatal.“

Ω Ω Ω

Wir dürfen uns nicht an Gewalt gewöhnen. Nicht an Terror. Nicht an Krieg. Nicht daran, dass ein Ruf nach Waffenstillstand und nach Verbundenheit im besten Fall naiv klingt. Denn am Ende geht es bei diesen Diskursen und Theorien um echte Menschenleben. Das ist kein Spiel, keine Simulation. Wir stehen nicht hinter einer Scheibe, aus der wir in Sicherheit die Welt da draußen beobachten können. Wir sind verantwortlich.

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