Two Minutes Hate

Die Zeit:

Ein Militärlastwagen kreuzt auf der North 3rd-Street, auf der Ladefläche tummeln sich Männer mit Sturmgewehren. Eine Szene, wie man sie von Aufnahmen aus Kriegsgebieten kennt – nur dass die Aktivisten hier vor dem demokratisch gewählten Parlament einer westlichen Industrienation „patrouillieren“.

Der kollektive Hass richtet sich vielmehr gegen die Welt­gesundheits­organisation, die US-Gesundheits­behörde CDC und Gouverneur Wolf – einen Demokraten.

Die soziale Absicherung in den USA ist rudimentär. Dass Menschen einfach nur zurück zur Arbeit wollen, ist für einige eine Überlebensfrage.

Doch bei vielen Protestteilnehmern geraten nachvollziehbare Motive und seltsame Verdächtigungen durcheinander. Da ist zum Beispiel der Mann, der eben noch analytisch über die Vor- und Nachteile der vom US-Kongress verabschiedeten Hilfspakete spricht und kurz darauf gegen die US-Gesundheitsbehörde wettert, die die Todeszahlen hochspiele, und seine Angst vor jenen äußert, die den „Sozialismus“ einführen wollen.

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