Die sogenannte Stockholmer Schule nahm Abschied vom bisherigen wirtschafts­politischen Fatalismus marxistischer Prägung, nach dem Krisen zu den angeborenen Erbübeln des kapitalistischen Systems gehörten und deshalb wenig gegen sie auszurichten sei – es sei denn, der Kapitalismus werde in toto abgeschafft. Die Stockholmer dagegen, zu denen neben Wigforss und Möller auch Gunnar und Alva Myrdal und der damals noch ganz junge Dag Hammarskjöld zählen, suchen durch erhöhte Staatsausgaben und eine gezielte Sozialpolitik die Konjunktur anzukurbeln und die Krise durch Vollbeschäftigung zu überwinden.

—Peter Merseburger, Willy Brandt, (München: Pantheon Verlag, 2013), 173.

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